Schaumwein
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Crémant – mehr als nur der „kleine Bruder“ des Champagners

Besonders zu Feierlichkeiten wird gerne einmal ein Sekt oder gar eine Flasche Champagner geöffnet. Doch während der Champagner als Inbegriff des Luxus gilt, ist der Crémant weit weniger bekannt. Dabei gibt es auch bei diesem Schaumwein ein paar richtige Perlen zu entdecken. Häufig ist Crémant eine preiswertere aber dennoch hochwertige Alternative.

Wissenswertes

Ein nach der Méthode Champenoise hergestellter Schaumwein darf nur Champagner genannt werden, wenn er auch in der Champagne erzeugt wurde. Jedoch gibt es in Frankreich noch einige weitere Weinbaugebiete in denen hochwertiger Schaumwein entsteht. Dieser trägt dann die Bezeichnung Crémant.

Bedeutende Erzeuger: Bouvet Ladubay,
Primäre Aromen: Zitrusfrüchte, weißer Pfirsich, Quitten, Kamille
Sekundäre Aromen: Honig, Mandeln, Toast
Alkoholgehalt: In etwa 11-12,5%
Serviertemperatur: 3-7°C

Appellationen

Die in Frankreich zugelassenen Appellationen sind:

Crémant d’Alsace
Im Nord-Osten des Landes, an der Grenze zu Deutschland gelegen, ist es die mit über 50% der Produktion größte der Appellationen. Folgende Rebsorten finden Verwendung: Pinot Blanc und Gris, Auxerrois, Riesling, Chardonnay und Pinot Noir für Rosé und Blanc de Noirs. Häufig ist Crémant d’Alsace eine Cuvée auf der Basis von Pinot Blanc.

Crémant de Bordeaux
Neben den großen Weinen des Bordeaux, werden hier tatsächlich auch Schaumweine hergestellt. Die Rebsorten sind, für den Rosé, auch die hier allbekannten, Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Carmenère, Malbec und Petit Verdot. Für weißen Crémant werden Sauvignon Blanc, Sémillon und Muscadelle verwendet.

Crémant de Bourgogne
Die Bourgogne liegt südlich der Champagne und ist vor allem für seine Chardonnays und Pinot Noirs weltbekannt. Aus diesen beiden Rebsorten werden hier aber auch Schaumweine gewonnen. Die aus dem Norden der Appellation mit einem frischeren, spritzigeren Stil, die aus dem Süden runder und voller.
Auf den Etiketten können Sie diese Begriffe finden:

  • „Eminent“ = Mindestens 24 Monate Reife auf der Hefe
  • „Grand Eminent“ = Mindestens 36 Monate Reife auf der Hefe, es sind nur Pinot Noir und Chardonnay erlaubt, bei Rosés auch bis zu 20% Gamay, Minimum 10% Alkohol, was zu einem trockeneren Stil führt

Crémant de Die
Hier wird der Schaumwein vor allme aus der Sorte Clairette gewonnen, evtl. auch Muscat Blanc oder Aligoté.

Crémant de Limoux
Limoux ist ein Gebiet mit einer langen Tradition in der Fertigung von Schaumweinen. Vielleicht wurde hier sogar einst der erste Schaumwein überhaupt erzeugt. Darüber sind sich die Experten aber uneinig. Limoux liegt im Süden Frankreichs und ist Teil des Weinbaugebietes Languedoc. Das Klima ist vom Mittelmeer beeinflusst und die Weinberge für den Schaumwein liegen recht weit oben und somit kühler gelegen auf den Hügeln. Hier werden für den Crémant hauptsächlich Chardonnay und Chenin Blanc verwendet. In Cuvées finden sich aber auch häufig Pinot Noir und Mauzac wieder.

Crémant de Loire
Entlang des Flusses Loire werden vor allem in den Regionen Anjou-Saumur und Touraine Schaumweine gefertigt. Sauvignon Blanc mag die bedeutendste Rebsorte der Loire sein, für den Crémant wird sie nicht verwendet. Hier ist es vor allem der Chenin Blanc, der dem Wein seine typischen Aromen von Zitrusfrüchten, Quitte, Birne und Kamille verleiht.

Crémant du Jura
Hier werden vor allem Chardonnay und Pinot Noir verarbeitet, aber auch Pinot Gris und weniger bekannte Sorten wie Poulsard und Savignin, die fast nur noch im Jura zu finden sind.

Crémant de Savoie
Jacquère, Altesse, Chardonnay, Chasselas und Aligoté sind hier die zugelassenen Rebsorten.

Zusätzlich gibt es seit dem Jahr 1991 die Appellation Crémant de Luxembourg und seit 2008 die Bezeichnung Crémant de Wallonie in Belgien.

Während der Begriff „Crémant“ hauptsächlich in Frankreich und Luxemburg verwendet wird, ist dieser tatsächlich nicht an die Herkunft eines Weines gebunden. Es gelten jedoch strenge Vorschriften für das Herstellungsverfahren. So wird Crémant, wie auch der Champagner, im Flaschengärverfahren hergestellt. Der Most muss in ganzen Trauben gepresst werden und der Ertrag ist auf 100 Liter je 150 kg Trauben limitiert. Die Reife auf der Hefe muss mindestens neun Monate betragen. So wird eine recht hohe Mindestqualität für Schaumweine mit dieser Bezeichnung erreicht.

Begriffe wie Blanc de Noirs (weißer Schaumwein aus ausschließlich roten Trauben) oder Blanc de Blancs (weißer Schaumwein aus ausschließlich weißen Trauben) finden sich auf Champagner und Crémant Etiketten.

Geschmack

Aufgrund der unterschiedlichen Charakteristiken der Regionen und der Vielzahl der zugelassenen Rebsorten, kann es schwierig sein eine regionale Identität festzumachen. Häufig finden sich jedoch folgende Eigenschaften:

Primäre Aromen

Apfel
Apfel
Zitrone
Zitrone
Birne
Birne
Weisser Pfirsich
Weisser Pfirsich

Sekundäre Aromen

Honig
Honig
Honderblüten
Honderblüten
Minerale Noten
Minerale Noten
Mandeln
Mandeln

Tannine:

Keine

Säure:

Hoch

Körper:

Leicht

Crémant zum Essen

Geschmacklich kann ein Crémant deutlich variieren, je nach Appelation und Stil. Generell ist er aber ein hervorragender Aperitif. Er passt aber auch zu weichem Käse, gebratenen Speisen und salzigen Snacks.

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