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Marsala

Marsala ist eine DOC-Region auf Sizilien welche nach der Hafenstadt Marsala benannt wurde. Hier werden vor allem süße Dessertweine mit dem selben Namen produziert.

Geschichte des Marsala

Bis hinein in das 18 Jahrhundert geht die Geschichte des Marsala zurück. Sie ist wie die Geschichte der anderen aufgespriteten Likörweine Madeira und Portwein, eng mit der englischer Kaufleute verbunden. Daher ist es kein Zufall, dass der Erfinder des Marsala aus dem Geschäft mit Portwein und Sherry kam. Der Engländer John Woodhouse soll 1773 die ersten Marsala Weine verschifft haben. Diese wurden damals mit reinem Alkohol versetzt, um den Transport mir den Schiffen besser zu überstehen. Andere Marsala-Dynastien wurden ebenfalls durch englische Familien begründet. Die Namen Ingham, Whitaker wären hier zu nennen, aber auch der Name der einheimischen Familie Florio.
Die Süßweine aus Sizilien haben seit dem April 1969 den Status einer gesetzlich geschützten Ursprungsbezeichnung (DOC). Da der Marsala einige Zeit lang mit allem möglichen Aromen „verfeinert“ wurde, von Bananen, über Mandeln bis hin zu Sahne, geriet dieser etwas in Verruf. Daher gab es im Jahr 1984 eine Neuregelung der DOC-Regeln für die DOC Marsala, um diesen Treiben Einhalt zu bieten.

Seitdem dürfen im Marsala nur noch bestimmte Rebsorten verwendet werden. Im weißen Marsala sind das die Rebsorten Ansonica (auch als Inzolia bekannt), Catarratto, Damaschino und Grillo. Beim roten Marsala sind es die Trauben von Nero d’Avola, Nerello und Pignatello. Heute wird Marsala auf einer Fläche von etwa 5300 Hektar angebaut.

Die Arten des Marsala

Den Marsala gibt es je nach der Zusammensetzung des Weines in unterschiedlichen Farben:
  • Ambra = bernsteinfarben
  • Oro = goldfarben
  • Rubino = rubinrot
Diese gibt es in verschiedenen Süßegraden:
  • Secco < 40g Restzucker
  • Semmisecco < 100g Restzucker
  • Dolce < 100g Restzucker

Der Marsala lässt sich in drei Qualitätsstufen aufteilen:

Fine: Dies ist die einfachste Variante des Marsala. Bei einem Fine muss der Wein muss mindestens 1 Jahr in Holzfässern gereift sein und dabei einen Alkoholgehalt von über 17% aufweisen.

Superiore: Der Superiore muss einen Alkoholgehalt von mindestens 18% haben. Der Superiore wird noch unterteilt in den einfachen Superiore mit einer Reifezeit von mindestens zwei Jahren und den Superiore Riserva mit einer Reifezeit von mindestens 4 Jahren im Holzfass.

Vergine oder Solera: Die besten Qualitäten des Marsala werden nicht aufgespritet, sondern aus verschiedenen Grundweinen nach dem Solera-Verfahren verschnitten, ähnlich wie in der Sherryproduktion. Da die Vergine und Solera Marsala nicht aufgespritet werden, können diese nur als Secco hergestellt werden. Die Erträge im Weinberg müssen auf ca. 25 hl/ha reduziert werden, damit der notwendige Alkoholgehalt erreicht werden kann. Normalerweise sind für die Marsalaproduktion Erträge von ca. 70 hl/ha erlaubt. Die Vergine und Solera müssen je nach Unterart mindestens 5 Jahre, oder mindestens 10 Jahre im Holzfass reifen und wie die Superiore Marsala einen Alkoholgehalt von über 18% haben.

Lagerfähigkeit

Marsala ist wie andere aufgespriteten Weine (z.B. Portwein) äußerst Lagerfähig und kann im Keller über viele Jahre reifen. Auch geöffnet hält sich ein Marsala länger als ein gewöhnlicher Wein.

Tipp! Marsala eignet sich auch wunderbar zum Kochen. z.B. für ein Hähnchen Marsala

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