Der bekannteste Schaumwein Italiens stammt aus dem Nordosten des Landes, nicht unweit der wunderschönen Lagunenstadt Venedig. Die besten Weine stammen von den Hügeln der Region Valdobbiadene.
Ursprünglich trug nicht nur der Schaumwein, sondern auch die hauptsächlich dafür verwendete Rebsorte den Namen „Prosecco“. Um Verwechslungen zu vermeiden, wurde die Rebsorte schließlich in „Glera“ umbenannt.
Bedeutende Erzeuger: Amistani Guarda. Zonin, Conte Amato, Ca dei Frati
Primäre Aromen: Grüner Apfel, Honigmelone, Birne
Sekundäre Aromen: Hefe, Mandeln
Farbe: Strohgelb
Alkoholgehalt: Frizzante über 10,5%, Spumante über 11%
Serviertemperatur: 3-7°C
Rebsorten:
Jeder Prosecco muss zu mindestens 85% aus der Rebsorte Glera bestehen. Teilweise werden Weine der autochtonen Rebsorten Bianchetta oder Verdisio zugesetzt. Aber auch international bekannte Sorten wie Chardonnay, Pinot Bianco oder Pinot Gris werden hin und wieder verwendet.
Prosecco präsentiert sich mit einer lebendigen, meist eher weichen Perlage und verführt mit Aromen von grünem Apfel, Birne und weißen Blüten, wobei die Fruchtigkeit meist von einer dezenten Süße unterstützt wird. Je nach Qualitätsstufe und Herstellungsmethode kann sich das Aromaspektrum zu reiferen Noten von Honigmelone, Pfirsich und Zitrusfrüchten erweitern, bleibt dabei aber stets zugänglich und von einer erfrischenden Leichtigkeit geprägt.
Prosecco ist überwiegend in diesen zwei Varianten zu finden.
Frizzante:
Dieser gehört zu den Perlweinen. Sein Kohlensäuregehalt ist recht gering und liegt nur bei 1 bis 2,5 bar. Der Alkoholgehalt muss über 10,5 % liegen.
Aufgrund des geringeren Drucks in der Flasche, werden Frizzante-Flaschen auch häufiger mit einem Schraubverschluss verschlossen. Auch die Variante mit einer kurzen Schnur über dem Korken ist beliebt.
Frizzante sollte gut gekühlt und zügig genossen werden, da die Kohlensäure schnell verfliegt und der Wein somit seine Spritzigkeit verliert.
Spumante:
Dies ist ein Schaumwein wie Sekt oder Champagner, der Druck darf nicht unter 3 bar liegen.
Beim Verschluss kommt hier daher eine „Agraffe“ zum Einsatz. So wird das Drahtgeflecht genannt, welches den Korken bei Schaumweinen umgibt und ein hinausploppen des Korken verhindert.
Der Alkoholgehalt des Spumante muss über 11 % liegen.
Tatsächlich werden neben dem Frizzante und Spumante auch Stillweine (Prosecco spento und Proseccp tranuillo) hergestellt. Diese sind aber außerhalb Italiens kaum bekannt.
Bei Prosecco gibt es in der Regel drei verschiedene Stufen. Die vierte Stufe „Extra Brut“ (3 g/L) ist nur auf den Etiketten der Asolo DOCG erlaubt.
Brut: 0 – 12 g Restzucker pro Liter
Extra Dry: 12-17 g/L
Dry: 17-32 g/L
Prosecco DOC
Das ist die niedrigste Stufe des Prosecco. Er kann in allen Regionen in Nordostitalien hergestellt werden.
Prosecco Trieste DOC & Prosecco Treviso DOC
Diese Weine kommen aus kleineren Regionen in der Nähe der bekannten Städte. Die Qualität liegt nur ein klein Wenig über der des Prosecco DOC.
Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG
Eine kleine und sehr hügelige Region innerhalb von Treviso. Striktere Qualitätsstandards sorgten dafür, dass dies eine der 73 DOCG-Regionen Italiens wurde. Hier sind einige der besten Proseccos zu finden.
Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore Rive DOCG
Rive bedeutet auf Italienisch in etwa „Fluss-Ufer“. Die Bezeichnung umfasst 43 hügelige Orte in Conegliano Valdobbiadene, die sich in der Nähe des Flusses Piave befinden und außergewöhnliche Trauben produzieren. Diese Unterregion ist im Vergleich zu den Anderen geradezu mikroskopisch klein und die Weine entsprechend schwer zu finden!
Valdobbiadene Superiore di Cartizze DOCG
Dieser winzige, gerade einmal 107 Hektar große Fleck ist eine Ansammlung aus hügeligen Weinbergen direkt außerhalb der Stadt Valdobbiadene. Cartizze produziert eine sehr kleine aber sehr hochwertige Menge Prosecco. Es ist auf jeden Fall die Mühe Wert sich auf die Suche nach diesen Weinen zu machen.
Asolo Prosecco DOCG
Südlich des Piave gelegen ist Asolo eine Region, über die eher selten gesprochen wird. Aber auch hier sind gute Weine zu finden. Es zudem die einzige Region, die einen Prosecco der Stufe „Extra Brut“ herstellen darf.
Prosecco unterscheidet sich von etwa einem Champagner oder Crémant nicht nur etwa durch die verwendeten Rebsorten, sondern auch durch die Herstellungsmethode. Während die méthode champenoise auf die klassische Flaschengärung setzt, wird Prosecco in der Regel in großen Edelstahltanks vergoren. Diese Methode ist deutlich günstiger und einer der Gründe, warum Prosecco meist zu einem deutlich niedrigerem Preis als etwa Champagner angeboten werden kann.
Der Perlwein Frizzante wird häufig auch im Karbonisierungsverfahren hergestellt. Hier wird dem stillen Grundwein direkt im Tank Kohlensäure hinzugefügt.
Dies führt zu einem Geschmacksprofil, bei welchem hefige Noten eine größere Rolle spielen.
Prosecco ist nicht nur ein wunderbarer Aperitif, nein er lässt sich auch sehr gut mit verschiedenen Gerichten kombinieren. Er ist ein toller Begleiter zu italienischen Antipasti, aber auch zu gepökeltem Fleisch, Meeresfrüchten oder vielen würzigen Gerichten aus der asiatischen Küche.
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