Weissweingläser
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Rebsorte Riesling – die Königin deutscher Weine

Der Riesling, oft liebevoll als "Königin der Weißweine" bezeichnet, ist eine Rebsorte, die Weinliebhaber weltweit in ihren Bann zieht. Mit seiner beeindruckenden Vielseitigkeit und seinem unverwechselbaren Charakter hat sich dieser Wein einen festen Platz in den Herzen von Kennern und Genießern erobert. Von knackig trockenen Varianten bis hin zu edelsüßen Raritäten bietet der Riesling ein faszinierendes Spektrum an Geschmacksprofilen. Seine Fähigkeit, das Terroir widerzuspiegeln, macht ihn zu einem wahren Botschafter seiner Herkunft. In diesem Artikel tauchen wir ein in die Welt des Rieslings und entdecken, warum diese Rebsorte seit Jahrhunderten Winzer und Weinenthusiasten gleichermaßen begeistert.

Wissenswertes

Bedeutende Anbaugebiete:
Deutschland (Rheingau, Mosel, Nahe) 23.000 Hektar, Australien (Clare Valley, Eden Valley) 4.000 Hektar, United States (Washington State, Kalifornien, Finger Lakes) 3.600 Hektar, Frankreich (Elsass) 3.500 Hektar, Österreich 1.800 Hektar, Neuseeland 750 Hektar

Primäre Aromen: Pfirsich, Aprikose, grüner Apfel, Birne

Sekundäre Aromen: Bienenwachs, Petrol-Noten

Farbe: Blassgelb

Alkoholgehalt: In etwa 10%

Serviertemperatur: 8-11°C

Wie schmeckt Riesling?

Riesling ist eine der aromatischsten Rebsorten der Welt. Die Farbe tendiert typischer Weise zu einem Blassgelb, mit einer Tendenz ins grünlich-gelbe. Primäre vorkommende Fruchtaromen sind Pfirsich, Aprikose, Apfel und Birne. Neben den Fruchtaromen kann gereifter Riesling auch Noten von Bienenwaben und einen leichten Petroleumton aufweisen. Gerade der dezente Geruch von Petroleum ist bei vielen Rieslingfans gefragt. Bei Rieslingweinen die von Schieferböden stammen kann häufig eine mineralischen Note entdeckt werden. Riesling ist außerdem eine sehr säurebetonte Rebsorte. Von ihm stehen Weine in allen Qualitätsstufen und Geschmacksrichtungen zur Auswahl. Es gibt ebenso unkomplizierte Alltagsweine wie auch reiche Auswahl an Prädikatsweinen. Rest- oder edelsüße Weine kommen häufig in den höheren Qualitätsstufen vor, aber auch viele Qualitäts- oder Kabinettweine werden zur Kompensation der hohen Säure mit einer dezenten Süße ausbalanciert. Durch seine natürliche Säure hat Riesling ein gutes Potenzial zur Produktion von Sekt. Außerdem gibt es vom Riesling edelsüße Beerenauslesen oder Eisweine, welche international zu den am höchsten gehandelten deutschen Weinen zählen. Die Lagerfähigkeit dieser Spitzenweine ist eine der längsten im Weißweinbereich.

Primäre Aromen

Pfirsich
Pfirsich
Apfel
Apfel
Birne
Birne
Aprikose
Aprikose

Sekundäre Aromen

Honig

Tannine:

Keine

Säure:

Hoch

Körper:

Leicht

Riesling genießen

Im Sommer sind junge und leichte Rieslinge eine ideale Wahl, egal ob feinherb oder trocken. Durch die Vielseitigkeit von Riesling ist er außerdem ein beliebter Begleiter zu vielen verschiedenen Gerichten. Zum Essen empfehlen sich schon etwas gereifte Weine. Wegen seiner Süße und rassigen Säure, sowie der guten Balance zwischen beiden, passt Riesling unter anderem hervorragend zur würzigen asiatischen Küche.
Wählt man den passenden Wein zu einem Gericht aus, sollte vor allem dessen Süße beachtet werden. Zu verschiedenen Fisch- und Geflügelgerichten passt vor allem ein trockener Riesling. Halbtrockener Riesling und liebliche Spätlesen sind gute Begleiter zu etwa einem Frischkäse. Süße Spätlesen oder edelsüße Auslesen hingegen harmonieren gut mit fruchtigen Desserts. Gereifte und edelsüße Rieslinge, wie Auslesen und Beerenauslesen sind optimal als Aperitif zu festlichen Menüs.

Deutscher Riesling

In Deutschland, abhängig von der Region, zeigt der Riesling häufig Aromen von Apfel, Birne oder Zitrusfrüchten, teilweise sogar von exotischen Früchten. Außerdem weisen die Weine häufig einen niedrigeren Alkoholgehalt auf, sind meistens etwas süßer und haben eigentlich immer eine rassige Säure. Daher passen Sie gut zur asiatischen Küche (Chinesisch, Thai), Schwein, Ente oder Gans, aber auch zu Meeresfrüchten.

  • Kabinett – Diese Weine sind trocken mit leichtem Körper. Ein Kabinett passt gut zu Meeresfrüchten, Thailändischer Küche, Sushi, Gemüse und leichteren Gerichten vom Schwein.
  • Spätlese – Meistens ein feinherber Wein mit mittlerem Körper. Spätlesen harmonieren gut mit würzigen Gerichten, Hummer, Jakobsmuscheln, Fisch und Schweinefleisch.
  • Auslese – Eine Auslese passt hervorragend zu Gerichten mit Avocados, Krabben und Ziegenkäse.
  • Beerenauslese – Spätestens hier kommt man in einen recht süßen Bereich. Beerenauslesen passen ganz ausgezeichnet zu süßen Desserts und Kuchen mit Äpfeln, Birnen, Sahne oder Karamell.
  • Trockenbeerenauslese – Diese süßen Weine sind geradezu gemacht für Blauschimmelkäse, Apfelkuchen, karamellisierte Desserts oder einfach zu tropischen Früchten.
  • Eiswein – Ein hervorragender Dessertwein, der schon alleine für sich ein großartiger Genuss ist und nicht unbedingt mit einem Essen genossen werden muss.

Riesling aus dem Elsass

Elsässischer Riesling ist meistens trocken und sehr säurebetont mit einer hervorragender Mineralität. Er passt ausgezeichnet zu geräuchertem Fisch, Krabben, Gänseleberpastete, oder gerösteter Gans.

Riesling aus der Neuen Welt

Riesling aus Übersee, z.B. Washington oder Neuseeland, sind meistens fruchtbetonter mit einem etwas reiferem Charakter. Sie passen gut zur asiatischen Küche, aber auch zu Meeresfrüchten oder einem Curry.

Anbau

In Deutschland ist der Riesling die klare Nummer 1 was Qualität und Beliebtheit betrifft. Er wächst in allen deutschen Anbaugebieten auf etwas mehr als 20 % der Fläche. Im Rheingau nimmt der Riesling sogar fast 80 % der bepflanzten Rebfläche in Anspruch. Außerdem spielt er eine wichtige Rolle in den Anbaugebieten Mosel und Nahe.

Beim Riesling handelt es sich um eine langsam reifende Rebsorte. Das prägende Element des Riesling ist seine fruchtige Säure. Er ist prädestiniert für die nördlich gelegenen Anbaugebiete, wo er auch in der späten Herbstsonne noch seine Reife vollen kann. Die Sorte stellt höchste Ansprüche an die Lage. Sie bringt je nach Standort sehr unterschiedlich Weine hervor und gilt als eine Sorte, welche das Terroir besonders deutlich widerspiegelt. Optimale Bedingungen findet der Riesling in wärmespeichernden und steinigen Steillagen entlang von Flüssen vor, wie etwa an der Mosel, Saar, Rhein und Nahe.

Die Geschichte des Riesling

Hieronymus Bock erwähnte Riesling in einem seiner Bücher im Jahre 1546. Zu dieser Zeit wahr Riesling bereits weit verbreitet und tauchte seit etwa 100 Jahren in verschiedenen Büchern unter dem Namen Rießlingen auf. Historische Dokumente gehen sogar bis in das Jahr 1435 zurück. Die Ampelographie-Forschung führt die Rhein-Region in Deutschland und dem Elsass als Heimat dieser Rebsorte. So haben auch die Winzer im Rheingau und an der Mosel die wahrscheinlich längste Tradition im Anbau von Riesling. International ist der Riesling daher auch als „Rheinriesling“ bekannt. Mit dem Welschriesling, Goldriesling oder der roten Sorte Schwarzriesling (Pinot Meunier) hat er jedoch nichts gemeinsam.

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